Eine lebendige und aktive Engagement-Kultur hat sich hierzulande noch nicht wirklich etabliert. Dies ist eine zentrale Schlussfolgerung aus den Ergebnissen eines CRIC-Projekts, das sich mit verschiedenen Aspekten von nachhaltigen Anlagestrategien, die bei Dialogen oder den Aktionärsrechten ansetzen, befasst hat. Unter anderem folgende Erkenntnisse konnten aus eigenen Recherchen sowie Interviews mit Expertinnen und Experten gewonnen werden:
- Politisch und regulatorisch sind Maßnahmen in der Diskussion, die neben rechtlichen Barrieren verstärkte Transparenzpflichten und mehr Qualität zum Gegenstand haben.
- Kollaboratives Engagement wird als sehr wichtig erachtet. Entsprechende Angebote, beispielsweise Plattformen, sind gefragt.
- Mit Blick auf Dienstleister wird ein Mangel an Vielfalt beklagt. Es gibt einen Bedarf an individualisierten, passgenauen und innovativeren Services.
- NGOs werden als wichtige Akteure angesehen. Eine aktivere Rolle ist erwünscht.
- Das Top-Engagement-Thema ist der Klimawandel. Ansonsten lassen sich inhaltliche Trends kaum ausmachen.
Gesa Vögele, Mitglied der Geschäftsführung bei CRIC: In den letzten Jahren gab es beim Engagement bedeutende Entwicklungen. Dennoch bleibt viel Luft nach oben. Die aktuellen Debatten könnten ein Hinweis darauf sein, dass ein weiterer Evolutionssprung bevorsteht. Ein solcher wäre allein deshalb wünschenswert, weil Engagement aufgrund seines originär dialogischen Charakters zu einem besseren Verständnis notwendiger Transformationsprozesse bei verschiedenen Akteuren und sogar in der Gesellschaft insgesamt beitragen kann.
Der Bericht zum Rechercheprojekt ist am 30. März 2022 im Rahmen einer Twitter-Pressekonferenz in Kooperation mit SRI Event veröffentlicht worden.
Download des Berichts: Recherche Ist-Stand Engagement. Eine internationale Analyse mit Schwerpunkt auf dem deutschsprachigen Raum.
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