EU-Green Deal teils verzögert – Aufrufe zu nachhaltigkeits-orientierten Corona-Hilfen

Laut dem Nachrichtenportal Euractiv verzögern sich Teile des Ende 2019 vorgestellten Green Deal. Am Zeitplan zur neuen Strategie für ein nachhaltiges Finanzwesen soll demnach jedoch nicht gerüttelt werden, wohingegen etwa beim Klimapakt oder der Biodiversitätsstrategie Aufschübe möglich sind und einige Initiativen bereits auf 2021 verlegt wurden. Unterdessen nimmt die Diskussion zur Frage weiter an Fahrt auf, wie Corona-Hilfen und Konjunkturprogramme an Nachhaltigkeitsziele geknüpft werden können.

Hierzu hat sich jüngst auch der Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung geäußert. In einer Stellungnahme benennt er Sustainable Finance als wichtigen Beitrag „einer zielsicher aufgestellten Transformation“ und fordert, „Konjunkturprogramme zu Covid-19 zukunftsgerecht und nachhaltig“ auszurichten. In einem europäischen Aufruf sprechen sich Minister, Parlamentarier und Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft für ein Green Recovery Investment Package aus.  

In Deutschland gibt es beispielsweise außerdem den Aufruf Unternehmen zusammen für Nachhaltigkeit – wir bleiben dran!, der acht Punkte umfasst, wobei der erste lautet: „Klimaschutz, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft, sozial gerechte Wirtschaft und ein solidarisches Europa behalten besondere politische Priorität. Daher müssen Konjunkturprogramme mit dem 1,5 Grad Ziel und dem Europäischen Green Deal verknüpft werden, damit es nicht zu Fehlinvestitionen und stranded assets kommt.“ Der Club of Rome hatte schon vor einigen Wochen einen offenen Brief mit dem Titel A Healthy Planet for Healthy People veröffentlicht. Hierin mahnt auch er Investitionen in Menschen, Natur und eine CO2-arme Entwicklung an. 

Corona macht auch vor Entwicklungs- und Schwellenländern nicht halt. Hier sind ebenfalls vermehrt Appelle nach Mehr internationaler Solidarität in der Corona-Krise zu hören und zu lesen. Afrikanische Intellektuelle haben sich derweil in einem offenen Brief an die Führungselite ihres Kontinents gewandt, um dort unter anderem „the necessity to govern with compassion“ zu betonen. 

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