Trotz des Ressourcenreichtums und gewaltigen technologischen Umbrüchen in den vergangenen Jahren ist Armut in Afrika nach wie vor ein großes Problem. Die Covid-19 Krise hat dies zuletzt noch weiter verschärft. Auch der Klimawandel könnte zukünftig zu weiteren Verwerfungen führen.
Wo, wie und in welchen Bereich die Europäische Investitionsbank (EIB) dort aktiv ist, hat sie in einer kürzlich veröffentlichten Publikation mit dem Titel A partnership with Africa beschrieben.
Schon heute fliehen in Afrika mehr Menschen vor wetterbezogenen Ereignissen wie Dürren oder Überschwemmungen als vor Konflikten und Gewalt – mit steigender Tendenz. Gleichzeitig ist das Bevölkerungswachstum weiterhin auf einem hohen Niveau. Das ist eine Herausforderung – aber auch eine Chance. Die Europäische Investitionsbank geht davon aus, dass dadurch etwa das Wachstum an verfügbaren Arbeitskräften auf dem Kontinent stärker wachsen wird als im gesamten Rest der Welt. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Und das nicht nur aus reiner Nächstenliebe: Als unser direkter Nachbar ist die Zukunft Afrikas eng mit der unsrigen hier in Europa verknüpft.
Die EIB ist dabei Teil des strategischen Werkzeugkastens der EU, die Partnerschaft mit Afrika auszubauen und zu vertiefen. Dabei orientiert sie sich neben den Vorgaben der EU nicht nur an den UN-Nachhaltigkeitszielen, sondern auch an denen der Agenda 2063 der Afrikanischen Union.
Seit ihrem ersten Vertrag mit einem afrikanischen Staat, der Côte d’Ivoire, 1965 hat die EIB über 59 Milliarden Euro in 52 Ländern investiert. Zu der breiten Palette an Investitionen gehören dabei vor allem Projekte im öffentlichen und privaten Sektor, insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Erneuerbare Energien. Im Jahr 2020 investierte die Bank fünf Milliarden Euro in 60 verschiedenen Projekten in Afrika, vorwiegend in fragilen Staaten und der Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder. Insbesondere die krisengeplagte Sahel-Region gehört zu den Fokusregionen der EU und damit der EIB. Neben der Unterstützung der Great Green Wall-Initiative zur Aufforstung von mehr als 100 Millionen Hektar Land finanziert die EIB dort in Zusammenarbeit mit der African Development Bank Solarenergie-Projekte, die zur Deckung des wachsenden Energiebedarfs beitragen sollen. Damit wird nicht nur ein Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels geleistet, sondern auch zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Region.
In ihrer Afrika-Strategie setzt die Bank nach eigenen Worten darauf, dass Afrika basierend auf seinem derzeit noch geringen Industrialisierungsgrad durch entsprechende Investitionen die Phase der intensiven Nutzung von fossilen Brennstoffen zur Entwicklung überspringen kann und es schafft, die jetzige Dynamik mit Hilfe der Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung direkt in ein inklusives, grünes Wachstum umzuwandeln.
Im Rahmen der Vorabendveranstaltung am 22. November zur CRIC-Konferenz Nachhaltiges Investieren in Afrika wird Heike Freimuth, eine Vertreterin der EIB, ausführlicher zum Afrika-Engagement der EIB berichten.
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