Service: Themendossier zur Offenlegungsverordnung

Die Verordnung und zugehörige Gesetztestexte, beispielsweise die (noch nicht offiziellen) technischen Regulierungsstandards, wichtige Verlautbarungen der Aufsichtsbehörden, historische, aber für die Debatte relevante Dokumente, kritische Einschätzungen und erste Resümees sowie Umsetzungsbeispiele – all dies beinhaltet das CRIC-Themendossier zur Offenlegungsverordnung. 

Der 10. März 2021 war für viele aus dem Finanzbereich ein wichtiges Datum. Denn mit diesem Tag startete die Anwendung wesentlicher Bestimmungen aus der Offenlegungsverordnung der Europäischen Union. Ihr voller offizieller Name lautet Verordnung (EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor. Sie ist eine der besonders bedeutsamen Maßnahmen im Rahmen des EU-Aktionsplans Finanzierung nachhaltigen Wachstums.

Die volle Anwendung der Verordnung entfaltet sich stufenweise. Weitere wesentliche Bestimmungen werden insbesondere zum Beginn des Jahres 2022 wirksam.

Die Offenlegungsverordnung, die auch häufig als Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) bezeichnet wird, gilt für und in allen EU-Ländern für Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater (vgl. Art. 2). Sie formuliert Transparenzpflichten zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken und nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen (PAI – Principal Adverse Impact) – womit das Konzept der doppelten Materialität Anwendung findet. Außerdem führt die EU mit dieser Verordnung zwei nachhaltige Produktkategorien ein.

Ziel der Verordnung ist es, einen Beitrag zu leisten, um die treuhänderischen Pflichten von Investoren zu klären, Transparenz zu schaffen, Standards und damit Vergleichbarkeit zu fördern und auf diese Weise Greenwashing zu verhindern.

EU-Dokumente zum Download:

Insbesondere die möglichst nahtlose Verknüpfung der sehr interdependenten Verordnungen zur Offenlegung und zur Taxonomie ist noch in Umsetzung. So läuft aktuell eine Konsultation zu der Frage, wie zu den Taxonomie-relevanten Aspekten gemäß Offenlegungsverordnung zu berichten ist. Die Konsultation ist bis zum 12. Mai geöffnet – weitere Informationen gibt es hier und das gesamte Konsultationsdokument steht zum Download bereit: Joint Consultation Paper. Taxonomy-related sustainability disclosures.

Die Verordnung und insbesondere die technischen Regulierungsstandards sind sehr intensiv diskutiert worden. Gegenstand dieser Debatten waren auch die Nachhaltigkeitsindikatoren, zu denen im Kontext der nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen Bericht erstattet werden soll. Als Ergebnis der Debatten sind diese Indikatoren von 32 verpflichtenden (+ zwei weitere frei gewählte aus 18 weiteren Indikatoren) auf 18 verpflichtende herabgesenkt worden. Von diesen haben neun Indikatoren einen Klima- oder Umweltbezug, fünf betreffen soziale Themen und zwei beziehen sich spezifisch auf Staatsanleihen und einer auf Immobilien. Drei weitere Indikatoren sind zusätzlich verpflichtend aus 18 weiteren freiwilligen Indikatoren zu wählen.

Historisch relevante Dokumente (Konsultation vom September 2020):

  • Die Antworten auf die Konsultation können hier eingesehen werden.

Die Diskussion um die Verordnung und die technischen Regulierungsstandards läuft nicht nur weiter – auch haben die ersten Erfahrungen mit der Anwendung zu Debatten geführt. Daneben bestehen noch viele Unklarheiten.

Einige prägnante Beiträge zu diesen Debatten sind im Folgenden verlinkt:

Beiträge von CRIC bezüglich der EU-Offenlegungsverordnung sind im Folgenden aufgelistet.

Wer sein Wissen testen möchte, kann hier an einem kleinen Quiz zur Offenlegungsverordnung (von Fonds professionell) teilnehmen.

Besonders spannend ist und bleibt die konkrete Umsetzung der Offenlegungsverordnung. CRIC hat Links zu den entsprechenden Webseiten einiger Mitglieder exemplarisch zusammengetragen:

Aufschlussreich und sehr interessant sind auch die Interviews zu lesen, die das FNG mit der ERSTE Asset Management und der ESG Portfolio Management GmbH zur Offenlegungsverordnung geführt hat.

CRIC veröffentlicht regelmäßig Einschätzungen zu politischen Entwicklungen, die unter Materialien gebündelt abgelegt werden.

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