„Ordoliberalismus, Neoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft“ – das waren die Themen der elften Tiefenbohrungen am 7. März an der Wirtschafts-Universität (WU) in Wien. Seit über drei Jahren organisiert CRIC gemeinsam mit der WU-Wien, dem Institut für christliche Philosophie an der Universität Wien und der Katholischen Sozialakademie Österreichs die Veranstaltungsreihe „Tiefenbohrungen: Wirtschaft anders denken“. Dabei werden Klassiker, Themen und Positionen der Ökonomik behandelt und debattiert.
Mit seinen Wurzeln in den 1930er-Jahren hat sich der Ordo- oder Neoliberalismus in zwei Hauptrichtungen entfaltet, und zwar in einen Neoliberalismus angelsächsischer und kontinentaleuropäischer Prägung, die zwar beide von Marktoptimismus und der Idee eines starken Staates geprägt waren, sich jedoch in unterschiedlicher Weise entfalteten. Der Referent des Abends, Prof. Dr. Ralf Ptak von der Universität zu Köln, differenzierte unterschiedliche Ausprägungen und Entwicklung des Phänomens, ging auf die Besonderheiten des deutschen Ordoliberalismus und seine Bedeutung nach dem zweiten Weltkrieg ein und zeigte auf, wie sich die Überzeugungskraft des Ordo- und Neoliberalismus ab den 1980er-Jahren abschwächte bzw. transformierte und heute – vor allem in Deutschland – wieder neue Anhänger findet. Moderiert von Dr. Fred Luks (Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit an der WU Wien) konnten abschließend noch Fragen aus dem Publikum vertieft werden.
Der Vortrag von Professor Ptak wurde aufgezeichnet und ist demnächst hier nachzusehen.