Werte-orientierte Rahmenwerke für ethisch-nachhaltige Geldanlagen– neue Impulse
- am 6. Mai 2024 in Innsbruck -
Die Veröffentlichung der überarbeiteten FinAnKo-Richtlinie Ende April war der inhaltliche Auftakt für unsere Veranstaltung. Mit gut 50 Teilnehmer:innen in Präsenz und online blicken wir auf eine sehr interessante Veranstaltung zurück, mit breiten und spezifischen Impulsen und viel Raum zum Austausch.
Marlies Hofer-Perktold von der Diözese Innsbruck gab zum Einstieg einen Überblick über die neue Richtlinie: RICHTLINIE ETHISCHE GELDANLAGEN DER ÖSTERREICHISCHEN BISCHOFSKONFERENZ UND DER ORDENSGEMEINSCHAFTEN ÖSTERREICH FINANZANLAGEN ALS KOOPERATION (FINANKO). Eine der grundlegenden Änderungen ist die neue Schwerpunktsetzung für mehr Wirkung. "Positionieren, Stimulieren und Transformieren" statt: vermeiden, fördern, gestalten. Damit wird eine höhere Wirksamkeit der ethischen Anlage in den Vordergrund gestellt und ergänzt mit weiteren neueren Schwerpunkten zu: Gerechtigkeit den Vorrang geben, Wirtschaftlichkeit sichern, Verbindung von Ökonomie und Ethik, Gold. Damit steht die Richtlinie in der Kontinuität der Tradition.
Darauf folgte Dr. Karin Bassler, Geschäftsführerin des AKI – Arbeitskreis kirchlicher Investoren der Evangelischen Kirche Deutschlands. Sie stellte die Ansätze des evangelischen Arbeitskreises vor. Seit 2011 gibt dieser den Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage heraus. Ziel ist die Wirkung auf Umwelt, Mitwelt und Nachwelt von Geldanlagen. Sie erläuterte die Aufgaben des Arbeitskreises, das Nachhaltigkeitsverständnis: von Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung wie auch die konkrete Umsetzung.
Abgerundet wurde der erste Teil von Susanne Hasenhüttl von ÖGUT – der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik. ÖGUT ist als zivilgesellschaftlicher Akteur aktiv in der Nachhaltigkeitszertifizierung von Vorsorgeeinrichtungen. Ihr Vortragsschwerpunkt waren die staatlichen und zivilgesellschaftlichen Standards in Österreich.
In unserer zweiten Runde beschäftigten wir uns mit den Wirkungen nachhaltiger Investitionen unter sozialen Aspekten – hierzu zeigte uns Reinhard Friesenbichler diese ganz konkret am Beispiel von Social Bonds auf. Danach folgte Dr. Klaus Gabriel mit einer Einführung in die Begriffswelt Ethik und Moral sowie einer ethischen Einordnung nachhaltiger Geldanlagen.
Nach einem Austausch mit dem Podium begrüßten wir Bischof Glettler von der Diözese Innsbruck.
In seinem Impuls widmete er sich insbesondere dem Sinn. Sinnhaftigkeit – auch die persönliche Empfindung über sinnstiftende Tätigkeiten sind Basis für Engagement der einzelnen Menschen.
Der persönliche und lebhafte Austausch fand dann in einem gemeinsamen Abendessen Ausklang.
Wir bedanken uns bei allen Redner und Rednerinnen: Marlies Hofer-Perktold, Dr. Karin Bassler, Susanne Hasenhüttl, Reinhard Friesenbichler, Dr. Klaus Gabriel! Unserem besonderen Gast Bischof Glettler. Danke an Frau Drewes für Moderation.
Zum Nachlesen finden Sie hier die Präsentationen:
Vorstellen der FinAnKo-Richtlinie Vorstellen der FinAnKo-Richtlinie und Austausch, Marlies Hofer-Perktold
Ökumenische Ansätze: welche Leitlinien setzt der Arbeitskreis kirchlicher Investoren der EKD, Dr. Karin Bassler
Nachhaltigkeitszertifizierung – staatliche und zivilgesellschaftliche Standards in Österreich, Susanne Hasenhüttl
Schwerpunkt: Wirkung in Bezug auf die soziale Dimension
Wirkung nachhaltiger Investitionen unter sozialen Aspekten, Reinhard Friesenbichler
Die Bedeutung von Ethik bei der Geldanlage, Dr. Klaus Gabriel